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KORG Polysix
Baujahr 1982 bis ca. Mitte der 80er Jahre

"Der Korg ist Kork". Der Korg Polysix ist bei uns der umstrittenste Synthesizer im Aufgebot. Jeder von uns hat einen und für einen Sound-Sammler gehört der Poly-6 ja irgendwie zu den Muss-Instrumenten. Aber während Marcus seine Vorteile schätzt, lehne ich ihn aufgrund seiner Nachteile fast konsequent ab.

Die Vorteile sind für mich schnell erzählt. Der Polysix ist ein kleiner Alles-Könner. Er ist äußerst flexibel und leicht. Marcus würde hinzufügen, dass er auch relativ gut klingt. Aber das ist für mich eben relativ.

Die Nachteile: der Korg Polysix klingt mir zu kalt, er ist schlecht verarbeitet, hat eine klapprige Tastatur und ist sowieso meistens nur mit Defekten zu bekommen und dann auch noch zu übertriebenen Preisen.

Der P6 kam 1982 auf den Markt, wie seine direkte Konkurrenz, der Roland Juno 60 (siehe ROLAND Juno 60). Der Juno war offensichtlich eine ganze Ecke teurer. Aber jetzt nach rund 30 Jahren zeigt sich der Unterschied ganz deutlich. Während der Preis ähnlich ist, kann der Unterschied beim Zustand nicht größer sein.

Die Polysix, auf denen 30 Jahre gespielt wurde, sind in mehr als der Hälfte der Fälle nur noch Elektroschrott. Nicht selten ist die Batterie ausgelaufen, die von den Korg-Entwicklern idiotischerweise direkt auf dem Hauptplatine angebracht wurde. Und wenn die Säure der Batterie diese Platine durchgeätzt hat, dann ist der Korg irreparabel.

Und selbst, wenn man sich über die Verarbeitung hinweg setzt und nur nach Sounds beurteilt, spricht meiner Ansicht nach einiges gegen den Polysix. Er besitzt zwar deutlich mehr Regelmöglichkeiten aber wichtig ist, was hinten rauskommt. Und da bietet der Juno deutlich mehr Wärme, Kraft und Charakter, als ein Polysix.

Und auch wenn Marcus den Polysix nicht ganz abschreiben will. Auch bei ihm im Studio gehört der Roland Juno zum Standard, während der Polysix nur liebevoll gepflegt wird, bis seine Zeit mal kommt.

Für mich gilt weiterhin: einen haben sollte man. Aber spielen muss man ihn nicht unbedingt. Aber vielleicht kommt ja auch bei mir mal die Zeit, in der ich ihm ein Stückchen Sympathie gönne.
 
 
Letzte Änderung: 14.11.2024 10:49:25
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